Charles Mingus schrieb Epitaph zwischen 1940 und 1962, neben seiner Karriere als Kontrabassspieler. Das Werk ist für 31 Jazzmusiker*innen komponiert und Charles Mingus gründete ein Ensemble mit Jazzgrössen wie Eric Dolphy, Charlie Mariano, Clark Terry, Eddie Bert, Toshiko Akiyoshi, Jaki Byard, Milt Hinton, Dannie Richmond u.v.m um sein giganteskes Werk auf die Bühne zu bringen. Mangels fehlender Proben resultierte das Konzert im grossen Misserfolg. Mingus, danach sehr enttäuscht und deprimiert, legt das Projekt auf die Seite. In seiner kompletten Form wurde Epitaph erst 10 Jahre nach Mingus’ Tod aufgeführt, im Jahre 1989. Das Orchester präsentierte das Werk im Rahmen einer Welttournee. Diese wurde ermöglicht durch die Arbeit von Andrew Homzy, Sue Mingus und Gunther Schuller. 

Epitaph Suite ermöglicht, dieses einzigartige Werk wieder auf der Bühne zu bringen, in einer kleineren Besetzung. Trotz den knapp 60 Jahren zwischen dem Ende der Komposition und der aktuellen Zeiten klingt Epitaph noch immer zeitgemäss und bringt die Zuhörer*innen zur Selbstreflexion über die menschliche Verfassung und die Notwendigkeit des künstlerischen Ausdrucks. Epitaph ist durch die Suche nach einer längeren Form der improvisierten Jazzmusik entstanden. Inspiriert durch R. Strauss, I. Stravinsky, M. Ravel und B. Bartok mischt es – in sehr detaillierter Verschriftung – freie Musik, Avantgarde, Swing, Blues und Groove.